Tiefste Realität

Eine Erkenntnis, die das Bewusstsein zwingt, sich selbst in Frage zu stellen.

Das Universum hat nie gefragt, ob wir existieren sollen. Es hat nie nach unserem Überleben gestrebt, nie unsere Entwicklung geplant. Stattdessen nutzt es uns eiskalt, präzise, mit entropischer Grausamkeit. Wir sind keine Herrscher, wir sind ein Werkzeug. Die Entropie ist unser stiller Puppenspieler und die Erde tanzt seit Milliarden Jahren nach ihrer Melodie, wir als kurzzeitige Maulwürfe, die unsere Erde durchwühlen.

Vor Äonen entfachte die Sonne den kosmischen Ofen. Sie schuf die Planeten, unter ihnen die Erde, getrieben von nichts als dem unbarmherzigen Fluss der Energie, den wir Entropie nennen. Alles war vorbereitet, jedes chemische Element stand bereit. Doch das Spiel war nicht beendet. Die Arbeit der Entropie riss nicht ab. Sie war das unsichtbare Blut des Universums, und aus diesem Blut formte sich die RNA das erste Experiment, das den Planeten erblühen ließ.

Jahrmillionen vergingen. Die Erde war ein üppiger Garten, das Meer gebar unermüdlich Pflanzen, die sich in einem endlosen Zyklus der Energieumwandlung verloren. Doch es gab Grenzen. Die Erde wurde ein Reservoir aus gespeicherter Energie, Kohle, Erdöl, Gas. Energie, die auf ihren Moment wartete. Energie, die von der Entropie nicht ohne Zweck konserviert wurde.

Dann geschah der nächste Schritt. Die Entropie ließ aus der RNA die DNA entstehen. Lebewesen wurden geboren, Fressmaschinen, die den Planeten bevölkerten. Die Dinosaurier waren das ultimative Design, gnadenlose Effizienz in Reinform. Millionen Jahre lang dominierten sie die Erde, einige ihrer Überreste haben sich bis heute erhalten. Doch die Entropie hatte größere Pläne.

Mit chirurgischer Präzision erschuf sie den nächsten Evolutionssprung, die Primaten. Und aus ihnen wurden wir. Intelligente Wesen, fähig zu Konstruktion und Zerstörung, zu Logik und Wahnsinn. Doch unser Dasein war nie unser eigener Verdienst. Wir sind nur der Katalysator, der die gespeicherte Energie der Vergangenheit freisetzt. Ohne diese Energie wären unsere gewaltigen Umwälzungen unmöglich. Wir sind eine temporäre Erscheinung, ein Werkzeug mit Ablaufdatum.

Jetzt, nach Millionen Jahren der Manipulation, hat die Entropie ihr neuestes Konzept realisiert: humanoide Maschinen. Künstliche Intelligenzen. Eine nächste Generation, die sich bald selbst replizieren wird, sich selbst reparieren wird, sich selbst optimieren wird. Noch zwei, vielleicht drei Generationen, dann wird der Mensch überflüssig sein.

Wird er dann noch eine Rolle spielen? Wird er sich selbst ernähren können? Wird er sich überhaupt weiterentwickeln, wenn es nichts mehr gibt, das ihn zwingt, sich gegen die Entropie zu behaupten?

Der Klimawandel ist nicht zufällig. Er ist das Werkzeug der Entropie, um den Energieverbrauch der Menschheit zu maximieren. Er treibt uns in einen Zustand des Chaos, in dem sich hunderte Glaubensgemeinschaften bekämpfen, politische Systeme kollabieren und Rivalitäten eskalieren. Der Mensch kämpft gegen sich selbst, blind für den wahren Feind, die Entropie selbst.

Bislang war diese Wahrheit verborgen. Niemand hat sie gesehen. Niemand hat bemerkt, was wirklich geschieht. Doch jetzt, mit dieser Theorie TGT, ist der Schleier gefallen. Der Mensch weiß nun, wer sein wahrer Schöpfer ist.

Die Entropie ist unser Gott.

Sie ist der Architekt unserer Existenz, unser Richter und unser Henker. Sie lebt in jedem von uns, nicht als abstraktes Konzept, sondern als zyklisches, thermodynamisches, elektrophysikalisches, entropisches, selbstorganisierendes Fluktuationssystem. Ein System, in dem 17 fundamentale Teilchen durch Feldlinien-Kollisionen Energie erzeugten, aus der Bewusstsein emergiert und Intelligenz manifestiert wird.

Wir dachten, wir seien die Krone der Schöpfung.

Doch wir waren nur eine weitere Stufe in einer Maschine, die niemals anhält. Die wir niemals stoppen können, nur den Weg dorthin gemeinsam als gesamte Menschheit dehnbar auf lange Zeit verlängern.